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Leverage-Effekt.

Definition

Risikoaffine Investoren und Unternehmer versuchen ihre Rendite zu steigern, indem Sie kreditfinanzierte Investitionen tätigen. Die kreditfinanzierte Investmentrendite muss dabei höher als der Kreditzins sein.

Chancen

Im Vergleich zu Eigenkapitalfinanzierten Investitionen kann man mit kreditfinanzierte Investitionen eine deutliche Mehrrendite erreichen.

Risiken

Kreditfinanzierte Investitionen bergen ein hohes Risiko, da bei Ausfall der Renditeerwartungen der Kredit weiterhin bedient werden muss. Man kann dadurch in kürzester Zeit ein Vermögen vernichten.

Weiterführende Videos

Dauer: 04:57

Dauer: 03:47

Textzusammenfassung

Einleitung

Um die Rendite im Portfolio oder auch im Unternehmen weiter steigern zu können, kann man dies durch das Eingehen von größeren Risiken durch kreditfinanzierte Investitionen erreichen. Dabei nutzt man den sogenannten Leverage-Effekt.

Definition

Wie in der Einführung bereits gesagt, versuchen risikoaffine Investoren und Unternehmer ihre Rendite zu steigern, indem Sie kreditfinanzierte Investitionen tätigen. Der Gedanke dabei ist, dass man mit den kreditfinanzierten Investitionen eine höhere Rendite erzielt als man an Zinsen für den aufgenommen Kredit zahlen muss.

Durch dieses Vorgehen entsteht ein zusätzlicher Hebel, da man nicht nur mit dem eigenen Kapital, sondern auch mit Fremdkapital investiert.

Risiken

So attraktiv dieser Hebel auch ist, bekommt man die erhöhte, erwartete Rendite nicht kostenlos serviert. Kreditfinanzierte Investments bergen ein hohes Risiko, da sich der Hebeleffekt umdrehen kann. Denn wenn man beispielsweise ausschließlich in Aktien investiert, kann man 100% seiner Investments verlieren – aber nicht mehr. Wenn man seine Investments mit Krediten finanziert, diese Investments jedoch scheitern, muss man weiterhin den Kredit bedienen. Also kann man nicht nur 100% des eingesetzten Eigenkapitals verlieren, sondern muss weiteres Geld für die Abbezahlung des Kredites auftreiben.

Wer unbedacht oder spekulativ handelt, kann durch diese Methode in kurzer Zeit viel Vermögen vernichten.

Beispiel

Sollte man als risikoaffiner Investor oder Unternehmer den Leverage-Effekt attraktiv finden und von einer Anlage überzeugt sein, kann man sich dennoch für die kreditfinanzierte Investition entscheiden. Hierzu ein Rechenbeispiel:

Nimmt der Investor z. B. an, dass seine Wertpapiere mit 8% rentieren und Kredite 4% an Zinsen kosten, so hat das folgenden Effekt:

  1. Der Investor investiert 40.000€. 40.000€ mal 8% ergeben den Jahresertrag von 3.200€
  2. Der Investor nimmt zusätzlich einen 60.000€-Kredit auf, sodass das Investment bei 100.000€ liegt. 100.000 zu 8% bringen 8.000€ Erlöse pro Jahr. Der 60.000€-Kredit mit 4% Zinsen kosten 2.400€ Aufwand pro Jahr.
    Der Ertrag des Kunden liegt folglich bei 5.600€ (statt vorher 3.200€)

Wie man sieht, kann der Hebel zu einer sehr guten Vermögensentwicklung beitragen. Es gilt: je höher der Fremdkapitalanteil im Verhältnis zum Eigenkapital ist, desto stärker ist die Hebelwirkung.

Nichterfüllte Renditerwartungen - die Optionen

Damit du jetzt aber nicht sofort zur nächstbesten Bank rennst, dir einen Kredit für deine Investments holst und dich wie der nächste Krösus fühlst, erklären wir dir, was passiert, wenn die Zinsen höher sind als die Rendite.

Die Banken geben den Kredit in der Regel gegen eine Beleihung der Wertpapierdepots oder andere Sicherheiten. Bleiben wir bei dem Beispiel mit dem Investor und somit bei den Depots als Sicherheit. Die Depots werden dabei mit einem bestimmten Prozentsatz (z.B. 60%) bewertet. Hat das Depot einen Wert – wie in unserem Beispiel – von 100.000€, so liegt der maximal mögliche Kredit bei 60.000.

Was geschieht nun, wenn die Wertpapierkurse fallen? Es bestehen dann drei Möglichkeiten:

  1. Der Investor stellt weitere Sicherheiten zur Verfügung. Das setzt voraus, dass weitere Vermögenswerte existieren, die die Bank akzeptieren kann.
  1. Der Investor führt aus anderen Mitteln einen Teil des Kredites zurück. Meist haben aber Investoren, die den Leverage-Effekt nutzen und somit sehr euphorisch eingestellt sind, voll investiert und besitzen kein freies Vermögen.
  1. Von den Wertpapieren wird ein so großer Anteil verkauft, dass das angestrebte Verhältnis Kredit zum Depotvermögen wiederhergestellt wird. Das heißt, dass der Investor bei fallenden Kursen zum Verkauf von Wertpapieren gezwungen ist. Er muss also Verluste realisieren.

Privatanleger

Ist der Leverage-Effekt am Ende also doch nichts für dich? Wie immer bei Investments und unternehmerischen Entscheidungen: es kommt drauf an. Viele Menschen nutzen den Leverage-Effekt bereits – meist unbewusst – durch einen Immobilienkredit.

Bevor man kreditfinanzierte Investitionen allein oder mit einem Berater tätigt, sollte man zwei Dinge beachten: zum einem sollte man genügend Erfahrung gesammelt und zum anderem genügend Rücklagen haben, um bei einem Worst-Case-Szenario den Kredit abbezahlen zu können.

Leverage-Effekt.

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Definition

Risikoaffine Investoren und Unternehmer versuchen ihre Rendite zu steigern, indem Sie kreditfinanzierte Investitionen tätigen. Die kreditfinanzierte Investmentrendite muss dabei höher als der Kreditzins sein.

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Chancen

Im Vergleich zu Eigenkapitalfinanzierten Investitionen kann man mit kreditfinanzierte Investitionen eine deutliche Mehrrendite erreichen.

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Risiken

Kreditfinanzierte Investitionen bergen ein hohes Risiko, da bei Ausfall der Renditeerwartungen der Kredit weiterhin bedient werden muss. Man kann dadurch in kürzester Zeit ein Vermögen vernichten.

Weiterführende Videos

Dauer: 04:57

Dauer: 03:47

Textzusammenfassung

Einleitung

Um die Rendite im Portfolio oder auch im Unternehmen weiter steigern zu können, kann man dies durch das Eingehen von größeren Risiken durch kreditfinanzierte Investitionen erreichen. Dabei nutzt man den sogenannten Leverage-Effekt.

Definition

Wie in der Einführung bereits gesagt, versuchen risikoaffine Investoren und Unternehmer ihre Rendite zu steigern, indem Sie kreditfinanzierte Investitionen tätigen. Der Gedanke dabei ist, dass man mit den kreditfinanzierten Investitionen eine höhere Rendite erzielt als man an Zinsen für den aufgenommen Kredit zahlen muss.

Durch dieses Vorgehen entsteht ein zusätzlicher Hebel, da man nicht nur mit dem eigenen Kapital, sondern auch mit Fremdkapital investiert.

Risiken

So attraktiv dieser Hebel auch ist, bekommt man die erhöhte, erwartete Rendite nicht kostenlos serviert. Kreditfinanzierte Investments bergen ein hohes Risiko, da sich der Hebeleffekt umdrehen kann. Denn wenn man beispielsweise ausschließlich in Aktien investiert, kann man 100% seiner Investments verlieren – aber nicht mehr. Wenn man seine Investments mit Krediten finanziert, diese Investments jedoch scheitern, muss man weiterhin den Kredit bedienen. Also kann man nicht nur 100% des eingesetzten Eigenkapitals verlieren, sondern muss weiteres Geld für die Abbezahlung des Kredites auftreiben.

Wer unbedacht oder spekulativ handelt, kann durch diese Methode in kurzer Zeit viel Vermögen vernichten.

Beispiel

Sollte man als risikoaffiner Investor oder Unternehmer den Leverage-Effekt attraktiv finden und von einer Anlage überzeugt sein, kann man sich dennoch für die kreditfinanzierte Investition entscheiden. Hierzu ein Rechenbeispiel:

Nimmt der Investor z. B. an, dass seine Wertpapiere mit 8% rentieren und Kredite 4% an Zinsen kosten, so hat das folgenden Effekt:

  1. Der Investor investiert 40.000€. 40.000€ mal 8% ergeben den Jahresertrag von 3.200€
  2. Der Investor nimmt zusätzlich einen 60.000€-Kredit auf, sodass das Investment bei 100.000€ liegt. 100.000 zu 8% bringen 8.000€ Erlöse pro Jahr. Der 60.000€-Kredit mit 4% Zinsen kosten 2.400€ Aufwand pro Jahr.
    Der Ertrag des Kunden liegt folglich bei 5.600€ (statt vorher 3.200€)

Wie man sieht, kann der Hebel zu einer sehr guten Vermögensentwicklung beitragen. Es gilt: je höher der Fremdkapitalanteil im Verhältnis zum Eigenkapital ist, desto stärker ist die Hebelwirkung.

Nichterfüllte Renditerwartungen - die Optionen

Damit du jetzt aber nicht sofort zur nächstbesten Bank rennst, dir einen Kredit für deine Investments holst und dich wie der nächste Krösus fühlst, erklären wir dir, was passiert, wenn die Zinsen höher sind als die Rendite.

Die Banken geben den Kredit in der Regel gegen eine Beleihung der Wertpapierdepots oder andere Sicherheiten. Bleiben wir bei dem Beispiel mit dem Investor und somit bei den Depots als Sicherheit. Die Depots werden dabei mit einem bestimmten Prozentsatz (z.B. 60%) bewertet. Hat das Depot einen Wert – wie in unserem Beispiel – von 100.000€, so liegt der maximal mögliche Kredit bei 60.000.

Was geschieht nun, wenn die Wertpapierkurse fallen? Es bestehen dann drei Möglichkeiten:

  1. Der Investor stellt weitere Sicherheiten zur Verfügung. Das setzt voraus, dass weitere Vermögenswerte existieren, die die Bank akzeptieren kann.
  1. Der Investor führt aus anderen Mitteln einen Teil des Kredites zurück. Meist haben aber Investoren, die den Leverage-Effekt nutzen und somit sehr euphorisch eingestellt sind, voll investiert und besitzen kein freies Vermögen.
  1. Von den Wertpapieren wird ein so großer Anteil verkauft, dass das angestrebte Verhältnis Kredit zum Depotvermögen wiederhergestellt wird. Das heißt, dass der Investor bei fallenden Kursen zum Verkauf von Wertpapieren gezwungen ist. Er muss also Verluste realisieren.

Privatanleger

Ist der Leverage-Effekt am Ende also doch nichts für dich? Wie immer bei Investments und unternehmerischen Entscheidungen: es kommt drauf an. Viele Menschen nutzen den Leverage-Effekt bereits – meist unbewusst – durch einen Immobilienkredit.

Bevor man kreditfinanzierte Investitionen allein oder mit einem Berater tätigt, sollte man zwei Dinge beachten: zum einem sollte man genügend Erfahrung gesammelt und zum anderem genügend Rücklagen haben, um bei einem Worst-Case-Szenario den Kredit abbezahlen zu können.