Offene Investmentvermögen haben eine variable Kapitalhöhe, eine offene, also unbegrenzte Anzahl von Anlegern als auch eine unbegrenzte Laufzeit.
Geschlossene Investmentvermögen haben eine fixe Kapitalhöhe, eine geschlossene, also begrenzte Anzahl von Anlegern und eine feste Laufzeit.
An den Risiken und dem unterschiedlichen Aufbau von offenen und geschlossenen Investmentvermögen sieht man, dass die geschlossenen Investmentvermögen wesentlich komplexer und schwieriger einzuschätzen sind. Daher eignen sich geschlossenen Investmentvermögen für wohlhabende, risikoaffine Anleger.
Wenn du bereits investierst, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass du auch Investmentfonds oder ähnliche Investmentprodukte in deinem Portfolio hast. Wenn man sich beispielsweise die Fonds und deren verschiedenen Arten genauer anschaut, kann man diese in offene und geschlossene Investmentfonds einteilen. Was also offene und geschlossene Investmentvermögen sind, wie diese jeweils funktionieren und warum du hellhörig werden solltest, wenn jemand dir geschlossene Investmentvermögen als das Non-Plus-Ultra anbietet, erfährst du in diesem Artikel.
Zu Beginn geben wir dir eine klare Übersicht zur Unterscheidung von offenen und geschlossenen Investmentvermögen, um anschließend ins Detail zu gehen.
Offene Investmentvermögen haben eine variable Kapitalhöhe, eine offene, also unbegrenzte Anzahl von Anlegern als auch eine unbegrenzte Laufzeit. Geschlossene Investmentvermögen haben eine fixe Kapitalhöhe, eine geschlossene, also begrenzte Anzahl von Anlegern und eine feste Laufzeit.
Zur Übersicht des unterschiedlichen Aufbaus der offenen und geschlossenen Investmentvermögen kannst du dir das Bild genauer anschauen.
Die meisten Anleger haben bereits Erfahrung mit offenen Investmentvermögen, zum Beispiel mit Investmentfonds und ETFs, die man üblicherweise über einen Broker börsentäglich kaufen oder verkaufen kann.
Offene Investmentvermögen sind, da auch Privatanleger diese ohne Probleme kaufen können, stärker reguliert als geschlossene Investmentvermögen.
Offene Investmentvermögen haben beispielsweise eine gesetzlich vorgeschriebene Risikostreuung, wobei geschlossene Investmentvermögen sich auf wenige, einzelne Investmentobjekte konzentrieren können.
Durch diese Konzentration kann sich das Risiko des geschlossenen Investmentvermögens enorm erhöhen.
Ein Beispiel, um diesen Unterschied zu veranschaulichen. Wir haben zwei Investmentvermögen. Das eine Investmentvermögen hat in 200 verschiedene Bürogebäude in Europa investiert. Das andere Investmentvermögen hat lediglich in 3 große Bürokomplexe in London investiert. Wenn es zu einer eher lokal angesiedelten Rezession der Wirtschaft kommt, kann das erste Investmentvermögen durch die Diversifikation die Verluste von einzelnen Bürogebäuden durch den Mietausfall im günstigsten Fall komplett kompensieren. Bei dem zweiten Investmentvermögen kommt es sehr stark darauf an, wo genau die Rezession stattfindet und ob die Mieter des jeweiligen Bürokomplexes zu den betroffenen Branchen gehören. Sollte in unserem Beispiel die Rezession Südeuropa betreffen, wobei zugleich Großbritannien und London von dieser Entwicklung profitiert, können höhere Renditen im Verhältnis zum ersten Investmentvermögen erzielt werden.
Wenn jedoch London von der Rezession betroffen ist, als auch die Mieter der Bürokomplexe des zweiten Investmentvermögens stark von dieser betroffen sind, dann kann das Fondsmanagement des zweiten Investmentvermögens nur schwer diese herben Verluste gut ausgleichen. Die Verluste wären wesentlich höher im Verhältnis zu einem Investmentvermögen, was diversifizierter investiert.
Wie man sieht, kann potenziell durch die Konzentration eine höhere Rendite erzielt werden, jedoch muss diese Aussicht an überdurchschnittlichen Renditen mit wesentlich höheren Risiken „bezahlt“ werden. Wie immer gilt: „There is no free lunch.“.
Ein weiterer Punkt, den es zu vergleichen gilt: die Kosten. Wie immer sind neben den Risiken und den potenziellen Nettorenditen die Kosten als auch die Kostentransparenz ein wichtiger Faktor. Und in diesem Punkt können sich offene und geschlossene Investmentvermögen enorm unterscheiden.
Beide haben ein Factsheet, jedoch sind die dahinterliegenden Details wesentlich unterschiedlich. Bei offenen Investmentvermögen müssen die Kosten transparent im Factsheet ausgewiesen werden – zumindest die, die von vornherein feststehen. Bei geschlossenen Investmentvermögen sind zwar auch die Kosten ausgewiesen, jedoch ist die dahinterliegende Kostenstruktur wesentlich komplexer.
Bei den Factsheets und Prospekten von geschlossenen Investmentvermögen gilt noch zu beachten, dass nicht die Sinnhaftigkeit oder die Gewinnmöglichkeiten von der Bafin geprüft wird! Es wird lediglich die Richtigkeit bezüglich der gesetzlichen Anforderungen und der Inhalt auf seine inhaltliche Schlüssigkeit und Widerspruchsfreiheit geprüft – die sogenannte Kohärenzprüfung! Eine inhaltliche Prüfung, ob die Angaben im Verkaufsprospekt richtig und die wirtschaftlichen Prognosen realistisch sind, findet nicht statt. Lass dich also nicht mit Aussagen wie „Dieses geschlossenes Investmentvermögen ist von der Bafin geprüft. Wie Sie sehen können, ist diese Investmentmöglichkeit ideal für Sie.“ in die Irre führen!
Hinzukommt, dass geschlossene Investmentvermögen schwerer miteinander zu vergleichen sind als auch die Investmenthistorie sich generell schwieriger analysieren lässt. Bei großen, offenen Investmentvermögen gibt es normalerweise viele Indikatoren und Fakten, die man miteinander vergleichen kann.
Aber warum ist das so? Auch hierzu ein Beispiel: du hast zwei verschiedene Angebote für deine Investmententscheidung vorliegen: auf der einen Seite liegt dir ein offener Investmentfonds, welcher vor 10 Jahren aufgesetzt wurde und von einem namenhaften Vermögensverwalter verwaltet wird, vor. Auf der anderen Seite liegt dir ein geschlossener Immobilienfonds vor, welcher in vier verschiedene Immobilienvorhaben investieren möchte, wobei die Immobilienvorhaben teilweise noch gar nicht festgelegt sind. Zum offenen Investmentfonds gibt es eine Charthistorie, Analysen und weitreichende Erfahrungsberichte. Ein frisch aufgesetztes, geschlossenes Investmentvermögen hat schlicht keine Historie. Der Vermögensverwalter dieses Investmentvermögens sammelt Geld ein, um das Vorhaben zu finanzieren. Der einzige Ansatzpunkt, den man als Investor in diesem Fall hat, ist der vergangene Erfolg des Vermögensverwalters bei ähnlichen, vorangegangen geschlossenen Investmentvermögen. Oft sind geschlossene Investmentvermögen jedoch so spezifisch, dass ein richtiger Vergleich ausgeschlossen ist.
Als grobe Orientierung reicht es zu wissen, dass je risikoaverser und kurzfristiger du dein Kapital anlegen möchtest, desto höher sollte der Anteil an Anleihen als auch deren jeweiligen Bonität sein. Je risikoaffiner und langfristiger du dein Kapital anlegen möchtest, desto kleiner kann dein Anleihenanteil und desto schlechter kann auch die Bonität dieser sein. Manche verzichten aus diesen Gründen sogar für einige Zeit komplett auf Anleihen.
Abhängig von deiner Risikotragfähigkeit, deinem Risikoprofil und deinem Portfolio, kannst du einen Mix an verschiedenen Anleihen mit verschiedenen Ratings kombinieren.
Ein weiterer Faktor, den man unbedingt beachten sollte, ist, dass bei geschlossenen Investmentvermögen eine sogenannte „Nachschusspflicht“ enthalten sein kann. Wenn ein geschlossenes Investmentvermögen in Zahlungsschwierigkeiten kommen sollte, müssen die Anleger Geld nachschießen, damit der Fonds nicht zahlungsunfähig wird.
Bleiben wir bei dem Beispiel mit dem geschlossenen Immobilienfonds, welcher in vier Immobilienvorhaben investiert. Dieser Fonds hat eine feste Laufzeit von 15 Jahren, in welcher die vier Immobilien gebaut und anschließend vermietet werden sollen. Oft werden solche Vorhaben neben den Investorengeldern zusätzlich mit Krediten finanziert, wodurch man einen positiven „Leverage-Effekt“ erzielen möchte. Der Leverage-Effekt führt dazu, dass ein Investment mit einem „Hebel“ versehen wird. Vereinfacht und kurz gesagt: Durch den Einsatz von Fremdkapital kannst du deine Eigenkapitalrentabilität steigern, wenn die Gesamtkapitalrendite größer als der Fremdkapitalzins ist. Man will also durch Aufnahme von Schulden seine Rendite steigern – ein risikobehaftetes Unterfangen und nichts für Einsteiger.
Wenn das Vorhaben dann in Schwierigkeiten kommt, müssen die aufgenommenen Kredite weiter abbezahlt werden – im schlimmsten Fall eben durch die Investoren, indem sie Geld nachschießen.
Der letzte Punkt zur Unterscheidung zwischen offenen und geschlossenen Investmentvermögen, welche wir in diesem Artikel ansprechen werden, ist die unterschiedliche Laufzeit in Kombination mit der Handelbarkeit dieser Produkte.
Bei offenen Investmentvermögen ist bis auf wenigen Ausnahmen keine feste Laufzeit festgelegt. Es kann natürlich passieren, dass sich der Vermögensverwalter des offenen Investmentvermögens dazu entscheidet, die Verwaltung des offenen Investmentvermögens einzustellen.
Bis zu diesem Zeitpunkt kann man bei den meisten Optionen seine Anteile an diesem Vermögen gut handeln. Das heißt, die Fungibilität, also die Handelbarkeit, ist gut gegebenen, wodurch auch die Preisbildung recht gut funktioniert.
In besonderen Fällen kann die Kapitalverwaltungsgesellschaft die Rücknahme von Investmentanteilen aussetzen. Diese Regelungen wurden eingeführt, um die anderen, investierten Anleger zu schützen.
Was im persönlichen Einzelfall ungünstig sein kann, ist meist förderlich für die Gesamtheit der Anleger.
Bei geschlossenen Investmentvermögen gestaltet sich die Laufzeit und die Fungibilität anders. Die Laufzeit ist fix, ein Verkauf der Anteile vor der Liquidationsphase ausgeschlossen. Viele Laufzeiten betragen mehr als 15 Jahren – eine lange Zeit.
Sollte der schlechte Fall eintreten, dass man unbedingt an das Geld im geschlossenen Fonds herankommen muss, gibt es nur wenige Optionen, wenn überhaupt.
Und alle sind für den Verkäufer suboptimal, da ein Verkauf größtenteils nur mit großen Abschlägen auf die anfänglich investierte Summe möglich ist.
Eine Möglichkeit ist der Verkauf über den Zweitmarkt. Aufgrund der fehlenden Fungibilität gestaltet sich die Preisbildung für solche Anteile öfters schwierig – zum Nachteil für den Verkäufer.
Wie man an den hier angesprochenen, verschiedenen Risiken und dem unterschiedlichen Aufbau von offenen und geschlossenen Investmentvermögen sieht, sind die geschlossenen Investmentvermögen wesentlich komplexer und schwieriger einzuschätzen – gerade als Privatanleger. Daher eignen sich geschlossenen Investmentvermögen nur für wohlhabende, risikoaffine Anleger. Gerade Einsteiger sollten um diese Möglichkeit des Investierens erstmal einen Bogen machen.
Schaue dir die Übersicht genauer an, um einen abschließenden, allgemeinen Vergleich zwischen offenen und geschlossenen Investmentvermögen zu bekommen.
Zum Abschluss wollen wir darauf hinweisen, dass dieser Artikel nicht als „Anti-geschlossenes-Investmentvermögen-Artikel“ interpretiert werden soll. Geschlossene Investmentvermögen bieten interessante Investmentmöglichkeiten, welche als Ergänzung in ein großes Vermögensportfolio aufgenommen werden kann. Bei solchen riskanten Investments ist es besonders sinnvoll, genauer auf die Risiken einzugehen. Auf die verschiedenen Produktarten von offenen als auch geschlossenen Investmentvermögen gehen wir in weiteren Artikeln ein. Bitte beachte auch, dass dieser Artikeln ein Einführungsartikel in offene und geschlossene Investmentvermögen ist. Eine genauere Behandlung der verschiedensten Aspekte rund um dieses Thema findest du in weiterführenden Artikeln.
Offene Investmentvermögen haben eine variable Kapitalhöhe, eine offene, also unbegrenzte Anzahl von Anlegern als auch eine unbegrenzte Laufzeit.
Geschlossene Investmentvermögen haben eine fixe Kapitalhöhe, eine geschlossene, also begrenzte Anzahl von Anlegern und eine feste Laufzeit.
An den Risiken und dem unterschiedlichen Aufbau von offenen und geschlossenen Investmentvermögen sieht man, dass die geschlossenen Investmentvermögen wesentlich komplexer und schwieriger einzuschätzen sind. Daher eignen sich geschlossenen Investmentvermögen für wohlhabende, risikoaffine Anleger.
Wenn du bereits investierst, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass du auch Investmentfonds oder ähnliche Investmentprodukte in deinem Portfolio hast. Wenn man sich beispielsweise die Fonds und deren verschiedenen Arten genauer anschaut, kann man diese in offene und geschlossene Investmentfonds einteilen. Was also offene und geschlossene Investmentvermögen sind, wie diese jeweils funktionieren und warum du hellhörig werden solltest, wenn jemand dir geschlossene Investmentvermögen als das Non-Plus-Ultra anbietet, erfährst du in diesem Artikel.
Zu Beginn geben wir dir eine klare Übersicht zur Unterscheidung von offenen und geschlossenen Investmentvermögen, um anschließend ins Detail zu gehen.
Offene Investmentvermögen haben eine variable Kapitalhöhe, eine offene, also unbegrenzte Anzahl von Anlegern als auch eine unbegrenzte Laufzeit. Geschlossene Investmentvermögen haben eine fixe Kapitalhöhe, eine geschlossene, also begrenzte Anzahl von Anlegern und eine feste Laufzeit.
Zur Übersicht des unterschiedlichen Aufbaus der offenen und geschlossenen Investmentvermögen kannst du dir das Bild genauer anschauen.
Die meisten Anleger haben bereits Erfahrung mit offenen Investmentvermögen, zum Beispiel mit Investmentfonds und ETFs, die man üblicherweise über einen Broker börsentäglich kaufen oder verkaufen kann.
Offene Investmentvermögen sind, da auch Privatanleger diese ohne Probleme kaufen können, stärker reguliert als geschlossene Investmentvermögen.
Offene Investmentvermögen haben beispielsweise eine gesetzlich vorgeschriebene Risikostreuung, wobei geschlossene Investmentvermögen sich auf wenige, einzelne Investmentobjekte konzentrieren können.
Durch diese Konzentration kann sich das Risiko des geschlossenen Investmentvermögens enorm erhöhen.
Ein Beispiel, um diesen Unterschied zu veranschaulichen. Wir haben zwei Investmentvermögen. Das eine Investmentvermögen hat in 200 verschiedene Bürogebäude in Europa investiert. Das andere Investmentvermögen hat lediglich in 3 große Bürokomplexe in London investiert. Wenn es zu einer eher lokal angesiedelten Rezession der Wirtschaft kommt, kann das erste Investmentvermögen durch die Diversifikation die Verluste von einzelnen Bürogebäuden durch den Mietausfall im günstigsten Fall komplett kompensieren. Bei dem zweiten Investmentvermögen kommt es sehr stark darauf an, wo genau die Rezession stattfindet und ob die Mieter des jeweiligen Bürokomplexes zu den betroffenen Branchen gehören. Sollte in unserem Beispiel die Rezession Südeuropa betreffen, wobei zugleich Großbritannien und London von dieser Entwicklung profitiert, können höhere Renditen im Verhältnis zum ersten Investmentvermögen erzielt werden.
Wenn jedoch London von der Rezession betroffen ist, als auch die Mieter der Bürokomplexe des zweiten Investmentvermögens stark von dieser betroffen sind, dann kann das Fondsmanagement des zweiten Investmentvermögens nur schwer diese herben Verluste gut ausgleichen. Die Verluste wären wesentlich höher im Verhältnis zu einem Investmentvermögen, was diversifizierter investiert.
Wie man sieht, kann potenziell durch die Konzentration eine höhere Rendite erzielt werden, jedoch muss diese Aussicht an überdurchschnittlichen Renditen mit wesentlich höheren Risiken „bezahlt“ werden. Wie immer gilt: „There is no free lunch.“.
Ein weiterer Punkt, den es zu vergleichen gilt: die Kosten. Wie immer sind neben den Risiken und den potenziellen Nettorenditen die Kosten als auch die Kostentransparenz ein wichtiger Faktor. Und in diesem Punkt können sich offene und geschlossene Investmentvermögen enorm unterscheiden.
Beide haben ein Factsheet, jedoch sind die dahinterliegenden Details wesentlich unterschiedlich. Bei offenen Investmentvermögen müssen die Kosten transparent im Factsheet ausgewiesen werden – zumindest die, die von vornherein feststehen. Bei geschlossenen Investmentvermögen sind zwar auch die Kosten ausgewiesen, jedoch ist die dahinterliegende Kostenstruktur wesentlich komplexer.
Bei den Factsheets und Prospekten von geschlossenen Investmentvermögen gilt noch zu beachten, dass nicht die Sinnhaftigkeit oder die Gewinnmöglichkeiten von der Bafin geprüft wird! Es wird lediglich die Richtigkeit bezüglich der gesetzlichen Anforderungen und der Inhalt auf seine inhaltliche Schlüssigkeit und Widerspruchsfreiheit geprüft – die sogenannte Kohärenzprüfung! Eine inhaltliche Prüfung, ob die Angaben im Verkaufsprospekt richtig und die wirtschaftlichen Prognosen realistisch sind, findet nicht statt. Lass dich also nicht mit Aussagen wie „Dieses geschlossenes Investmentvermögen ist von der Bafin geprüft. Wie Sie sehen können, ist diese Investmentmöglichkeit ideal für Sie.“ in die Irre führen!
Hinzukommt, dass geschlossene Investmentvermögen schwerer miteinander zu vergleichen sind als auch die Investmenthistorie sich generell schwieriger analysieren lässt. Bei großen, offenen Investmentvermögen gibt es normalerweise viele Indikatoren und Fakten, die man miteinander vergleichen kann.
Aber warum ist das so? Auch hierzu ein Beispiel: du hast zwei verschiedene Angebote für deine Investmententscheidung vorliegen: auf der einen Seite liegt dir ein offener Investmentfonds, welcher vor 10 Jahren aufgesetzt wurde und von einem namenhaften Vermögensverwalter verwaltet wird, vor. Auf der anderen Seite liegt dir ein geschlossener Immobilienfonds vor, welcher in vier verschiedene Immobilienvorhaben investieren möchte, wobei die Immobilienvorhaben teilweise noch gar nicht festgelegt sind. Zum offenen Investmentfonds gibt es eine Charthistorie, Analysen und weitreichende Erfahrungsberichte. Ein frisch aufgesetztes, geschlossenes Investmentvermögen hat schlicht keine Historie. Der Vermögensverwalter dieses Investmentvermögens sammelt Geld ein, um das Vorhaben zu finanzieren. Der einzige Ansatzpunkt, den man als Investor in diesem Fall hat, ist der vergangene Erfolg des Vermögensverwalters bei ähnlichen, vorangegangen geschlossenen Investmentvermögen. Oft sind geschlossene Investmentvermögen jedoch so spezifisch, dass ein richtiger Vergleich ausgeschlossen ist.
Als grobe Orientierung reicht es zu wissen, dass je risikoaverser und kurzfristiger du dein Kapital anlegen möchtest, desto höher sollte der Anteil an Anleihen als auch deren jeweiligen Bonität sein. Je risikoaffiner und langfristiger du dein Kapital anlegen möchtest, desto kleiner kann dein Anleihenanteil und desto schlechter kann auch die Bonität dieser sein. Manche verzichten aus diesen Gründen sogar für einige Zeit komplett auf Anleihen.
Abhängig von deiner Risikotragfähigkeit, deinem Risikoprofil und deinem Portfolio, kannst du einen Mix an verschiedenen Anleihen mit verschiedenen Ratings kombinieren.
Ein weiterer Faktor, den man unbedingt beachten sollte, ist, dass bei geschlossenen Investmentvermögen eine sogenannte „Nachschusspflicht“ enthalten sein kann. Wenn ein geschlossenes Investmentvermögen in Zahlungsschwierigkeiten kommen sollte, müssen die Anleger Geld nachschießen, damit der Fonds nicht zahlungsunfähig wird.
Bleiben wir bei dem Beispiel mit dem geschlossenen Immobilienfonds, welcher in vier Immobilienvorhaben investiert. Dieser Fonds hat eine feste Laufzeit von 15 Jahren, in welcher die vier Immobilien gebaut und anschließend vermietet werden sollen. Oft werden solche Vorhaben neben den Investorengeldern zusätzlich mit Krediten finanziert, wodurch man einen positiven „Leverage-Effekt“ erzielen möchte. Der Leverage-Effekt führt dazu, dass ein Investment mit einem „Hebel“ versehen wird. Vereinfacht und kurz gesagt: Durch den Einsatz von Fremdkapital kannst du deine Eigenkapitalrentabilität steigern, wenn die Gesamtkapitalrendite größer als der Fremdkapitalzins ist. Man will also durch Aufnahme von Schulden seine Rendite steigern – ein risikobehaftetes Unterfangen und nichts für Einsteiger.
Wenn das Vorhaben dann in Schwierigkeiten kommt, müssen die aufgenommenen Kredite weiter abbezahlt werden – im schlimmsten Fall eben durch die Investoren, indem sie Geld nachschießen.
Der letzte Punkt zur Unterscheidung zwischen offenen und geschlossenen Investmentvermögen, welche wir in diesem Artikel ansprechen werden, ist die unterschiedliche Laufzeit in Kombination mit der Handelbarkeit dieser Produkte.
Bei offenen Investmentvermögen ist bis auf wenigen Ausnahmen keine feste Laufzeit festgelegt. Es kann natürlich passieren, dass sich der Vermögensverwalter des offenen Investmentvermögens dazu entscheidet, die Verwaltung des offenen Investmentvermögens einzustellen.
Bis zu diesem Zeitpunkt kann man bei den meisten Optionen seine Anteile an diesem Vermögen gut handeln. Das heißt, die Fungibilität, also die Handelbarkeit, ist gut gegebenen, wodurch auch die Preisbildung recht gut funktioniert.
In besonderen Fällen kann die Kapitalverwaltungsgesellschaft die Rücknahme von Investmentanteilen aussetzen. Diese Regelungen wurden eingeführt, um die anderen, investierten Anleger zu schützen.
Was im persönlichen Einzelfall ungünstig sein kann, ist meist förderlich für die Gesamtheit der Anleger.
Bei geschlossenen Investmentvermögen gestaltet sich die Laufzeit und die Fungibilität anders. Die Laufzeit ist fix, ein Verkauf der Anteile vor der Liquidationsphase ausgeschlossen. Viele Laufzeiten betragen mehr als 15 Jahren – eine lange Zeit.
Sollte der schlechte Fall eintreten, dass man unbedingt an das Geld im geschlossenen Fonds herankommen muss, gibt es nur wenige Optionen, wenn überhaupt.
Und alle sind für den Verkäufer suboptimal, da ein Verkauf größtenteils nur mit großen Abschlägen auf die anfänglich investierte Summe möglich ist.
Eine Möglichkeit ist der Verkauf über den Zweitmarkt. Aufgrund der fehlenden Fungibilität gestaltet sich die Preisbildung für solche Anteile öfters schwierig – zum Nachteil für den Verkäufer.
Wie man an den hier angesprochenen, verschiedenen Risiken und dem unterschiedlichen Aufbau von offenen und geschlossenen Investmentvermögen sieht, sind die geschlossenen Investmentvermögen wesentlich komplexer und schwieriger einzuschätzen – gerade als Privatanleger. Daher eignen sich geschlossenen Investmentvermögen nur für wohlhabende, risikoaffine Anleger. Gerade Einsteiger sollten um diese Möglichkeit des Investierens erstmal einen Bogen machen.
Schaue dir die Übersicht genauer an, um einen abschließenden, allgemeinen Vergleich zwischen offenen und geschlossenen Investmentvermögen zu bekommen.
Zum Abschluss wollen wir darauf hinweisen, dass dieser Artikel nicht als „Anti-geschlossenes-Investmentvermögen-Artikel“ interpretiert werden soll. Geschlossene Investmentvermögen bieten interessante Investmentmöglichkeiten, welche als Ergänzung in ein großes Vermögensportfolio aufgenommen werden kann. Bei solchen riskanten Investments ist es besonders sinnvoll, genauer auf die Risiken einzugehen. Auf die verschiedenen Produktarten von offenen als auch geschlossenen Investmentvermögen gehen wir in weiteren Artikeln ein. Bitte beachte auch, dass dieser Artikeln ein Einführungsartikel in offene und geschlossene Investmentvermögen ist. Eine genauere Behandlung der verschiedensten Aspekte rund um dieses Thema findest du in weiterführenden Artikeln.