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Steuern - Basics.

Definition

Steuern gehören zu den öffentlich-rechtlichen Abgaben und sind nach §3 Abs. 1 AO Geldleistungen an das öffentlich-rechtliche Gemeinwesen. Im Gegensatz zu staatlichen Gebühren hat man für das Zahlen der Steuern keinen Anspruch auf eine konkrete Gegenleistung.

Tatbestandsmerkmale

Welche Tatbestandsmerkmale, also was wer wo wann tun muss, müssen erfüllt sein, damit der Staat überhaupt weiß, von wem in welcher Höhe Steuern zu verlangen sind.

Steuerbelastung

Es gibt drei Wege, wie Steuern die Bürger belasten: Zufluss von Vermögen, Vermögensbestand, Verwendung des Vermögens.

Weiterführende Videos

Dauer: 02:15

Textzusammenfassung

Definition

Steuern gehören zu den öffentlich-rechtlichen Abgaben und sind nach §3 Abs. 1 AO Geldleistungen an das öffentlich-rechtliche Gemeinwesen. Im Gegensatz zu staatlichen Gebühren hat man für das Zahlen der Steuern keinen Anspruch auf eine konkrete Gegenleistung.

Obwohl man keinen Anspruch auf eine Gegenleistung für das Zahlen der Steuern hat, profitiert man persönlich als auch die Gesellschaft von den geleisteten Zahlungen. Denn: Steuern sind für die Finanzierung des Staates verantwortlich, wodurch dieser seinen Aufgaben und Pflichten nachkommen kann. Die Steuereinnahmen werden beispielsweise für das Bauen von Schulgebäuden, für das Bauen von Straßen, für unsere Polizeibeamten und vieles mehr verwendet.

Nicht zu verwechseln sind Steuern mit den zusätzlich zu leistenden Sozial- und Krankenversicherungsabgaben, die neben den Steuern zu leisten sind.

Tatbestandsmerkmale

Jetzt weißt du, was Steuern sind und wofür diese benötigt werden. Weiter geht es damit, welche Tatbestandsmerkmale, also was wer wo wann tun muss, erfüllt sein müssen, damit der Staat überhaupt weiß, von wem in welcher Höhe Steuern zu verlangen sind.

Nummer 1: WER? Wer löst eine bestimmte Handlung, beispielsweise eine Bäckerei, aus? Dieser „Wer“ nennt man Steuersubjekt.

Nummer 2: WAS? Was für eine Handlung, beispielsweise der Verkauf von Brötchen, führt das Steuersubjekt, die Bäckerei, durch, wodurch eine Steuerpflicht ausgelöst wird? Das „Was“ ist das Steuerobjekt.

Nummer 3: WO? Das „Wo“ kann sich jetzt entweder auf das Steuersubjekt, also die Bäckerei, oder auf das Steuerobjekt, der Verkauf der Brötchen, beziehen. Bei der Bäckerei wäre es beispielsweise Sitz des Unternehmens oder der Ort des Verkaufs. Das „Wo“ nennt man fachlich den „räumlichen Anwendungstatbestand“.

Nummer 4: WIE HOCH? Wie hoch ist die Wertgröße, in dem vereinfachten Beispiel die Bäckerei mit ihren Einnahmen abzüglich der Produktions- und Personalkosten, welche durch die steuerpflichtige Handlung des Steuersubjekts abgeleitet wird, der Verkauf der Brötchen, und die der Bestimmung der Höhe der Steuerschuld dient. Das „Wie hoch“ nennt man die Bemessungsgrundlage.

Nummer 5: WIE VIEL? Durch die Anwendung des Steuersatzes bzw. des Steuertarifs, das fünfte Tatbestandsmerkmal der Steuererhebung, auf die Bemessungsgrundlage. In unserem Beispiel wäre das die Gewerbesteuer von angenommen 14,7% auf den erzielten Gewinn der Bäckerei.

Steuern belasten Bürger

Natürlich, Steuern sind gut und wichtig für den Staat und unsere Gesellschaft. Aber eines muss man natürlich auch erwähnen: die gezahlten Steuern belasten das Vermögen der Steuerzahler.

Und da gibt es logischerweise drei Wege, wie Steuern das Vermögen eines jeden belasten können. Steuern belasten entweder

  1. Den Zufluss von Vermögen, Beispiele wären hier die Einkommenssteuer oder Körperschaftssteuer,
  2. Den Vermögensbestand, Beispiel wäre die Grundsteuer, oder
  3. Die Verwendung des Vermögens, Beispiele wären Umsatzsteuer oder Verbrauchersteuern.

Es kann gut sein, dass du noch nie merklich Steuern gezahlt hast. Oder du hast bereits Steuern bezahlt, obwohl der Staat eigentlich jemanden anderen mit dieser Steuer belasten wollte. Deswegen schauen wir uns zum Abschluss nochmal genauer an, wie direkte und indirekte Steuern zustande kommen.

Nachdem wir also die Bemessungsgrundlage festgesetzt und den Steuersatz bestimmt haben, muss jetzt folglich jemand diese Steuern zahlen.

Derjenige, der die Steuern an den Fiskus, den Staat, zahlt, nennt man Steuerzahler.

Verkehrssteuern

Zur Erklärung führen wir das Beispiel mit der Bäckerei fort. Du hast dir soeben eine leckere Nussschnecke für 1,19€ gekauft. Auf den Kauf der Nussschnecke erhebt der Staat Verkehrssteuern in Form von, in diesem Falle, der Mehrwertsteuer in Höhe von 19%.

Das bedeutet, der Bäcker kassiert zwar 1,19€ von dir, muss jedoch 19% des Umsatzes, also 19ct an den Staat abgeben. Der Staat ist in diesem Fall der Steuergläubiger, also derjenige, dem die Steuern zufließen.

Steuerdestinatar

Obwohl die Bäckerei die Umsatzsteuer an den Fiskus überweist, bist du derjenige, der die Steuern wirklich trägt. Denn die Bäckerei hat auf ihren angedachten Verkaufspreis von 1€ einfach die Steuer draufgeschlagen. Du bist der sogenannte Steuerdestinatar.

Der Steuerdestinatar ist diejenige Person, die nach dem Willen des Gesetzgebers, die Steuer tragen soll, also du. Da du diese Steuerlast auch tatsächlich trägst, bist du der Steuerträger.

Warum die Unterscheidung zwischen Steuerdestinatar und Steuerträger? In manchen Fällen kann es tatsächlich dazu kommen, dass derjenige, der die Steuer wirtschaftlich gesehen eigentlich tragen soll, tatsächlich die Steuerlast gar nicht trägt. Somit wären Steuerdestinatar und Steuerträger nicht dieselbe Person. Das versucht der Gesetzgeber natürlich zu vermeiden.

Indirekte Steuer

Zurück zu unserem Beispiel. Da du der Steuerdestinatar bist und die Steuerlast wirtschaftlich trägst, jedoch die Bäckerei der Steuerzahler ist, spricht man von einer indirekten Steuer. Bei einer indirekten Steuer fallen also Steuerzahler und Steuerdestinatar auseinander.

Im Gegensatz dazu sind bei direkten Steuern der Steuerzahler und der Steuerdestinatar identisch. Beispiel wären die Einkommens- oder Körperschaftssteuer.

Du wirst mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit ein Leben lang Steuern zahlen. Ein grundlegendes Verständnis von Steuern wird dir also auch ein Leben lang helfen, indem du finanziell geschickter agieren kannst oder oft geführten Steuerdebatten in der Gesellschaft und in der Politik besser verfolgen und einschätzen kannst.

Steuern - Basics.

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Steuern gehören zu den öffentlich-rechtlichen Abgaben und sind nach §3 Abs. 1 AO Geldleistungen an das öffentlich-rechtliche Gemeinwesen. Im Gegensatz zu staatlichen Gebühren hat man für das Zahlen der Steuern keinen Anspruch auf eine konkrete Gegenleistung.

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Tatbestandsmerkmale

Welche Tatbestandsmerkmale, also was wer wo wann tun muss, müssen erfüllt sein, damit der Staat überhaupt weiß, von wem in welcher Höhe Steuern zu verlangen sind.

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Steuerbelastung

Es gibt drei Wege, wie Steuern die Bürger belasten: Zufluss von Vermögen, Vermögensbestand, Verwendung des Vermögens.

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Dauer: 02:15

Dauer: 03:02

Textzusammenfassung

Definition

Steuern gehören zu den öffentlich-rechtlichen Abgaben und sind nach §3 Abs. 1 AO Geldleistungen an das öffentlich-rechtliche Gemeinwesen. Im Gegensatz zu staatlichen Gebühren hat man für das Zahlen der Steuern keinen Anspruch auf eine konkrete Gegenleistung.

Obwohl man keinen Anspruch auf eine Gegenleistung für das Zahlen der Steuern hat, profitiert man persönlich als auch die Gesellschaft von den geleisteten Zahlungen. Denn: Steuern sind für die Finanzierung des Staates verantwortlich, wodurch dieser seinen Aufgaben und Pflichten nachkommen kann. Die Steuereinnahmen werden beispielsweise für das Bauen von Schulgebäuden, für das Bauen von Straßen, für unsere Polizeibeamten und vieles mehr verwendet.

Nicht zu verwechseln sind Steuern mit den zusätzlich zu leistenden Sozial- und Krankenversicherungsabgaben, die neben den Steuern zu leisten sind.

Tatbestandsmerkmale

Jetzt weißt du, was Steuern sind und wofür diese benötigt werden. Weiter geht es damit, welche Tatbestandsmerkmale, also was wer wo wann tun muss, erfüllt sein müssen, damit der Staat überhaupt weiß, von wem in welcher Höhe Steuern zu verlangen sind.

Nummer 1: WER? Wer löst eine bestimmte Handlung, beispielsweise eine Bäckerei, aus? Dieser „Wer“ nennt man Steuersubjekt.

Nummer 2: WAS? Was für eine Handlung, beispielsweise der Verkauf von Brötchen, führt das Steuersubjekt, die Bäckerei, durch, wodurch eine Steuerpflicht ausgelöst wird? Das „Was“ ist das Steuerobjekt.

Nummer 3: WO? Das „Wo“ kann sich jetzt entweder auf das Steuersubjekt, also die Bäckerei, oder auf das Steuerobjekt, der Verkauf der Brötchen, beziehen. Bei der Bäckerei wäre es beispielsweise Sitz des Unternehmens oder der Ort des Verkaufs. Das „Wo“ nennt man fachlich den „räumlichen Anwendungstatbestand“.

Nummer 4: WIE HOCH? Wie hoch ist die Wertgröße, in dem vereinfachten Beispiel die Bäckerei mit ihren Einnahmen abzüglich der Produktions- und Personalkosten, welche durch die steuerpflichtige Handlung des Steuersubjekts abgeleitet wird, der Verkauf der Brötchen, und die der Bestimmung der Höhe der Steuerschuld dient. Das „Wie hoch“ nennt man die Bemessungsgrundlage.

Nummer 5: WIE VIEL? Durch die Anwendung des Steuersatzes bzw. des Steuertarifs, das fünfte Tatbestandsmerkmal der Steuererhebung, auf die Bemessungsgrundlage. In unserem Beispiel wäre das die Gewerbesteuer von angenommen 14,7% auf den erzielten Gewinn der Bäckerei.

Steuern belasten Bürger

Natürlich, Steuern sind gut und wichtig für den Staat und unsere Gesellschaft. Aber eines muss man natürlich auch erwähnen: die gezahlten Steuern belasten das Vermögen der Steuerzahler.

Und da gibt es logischerweise drei Wege, wie Steuern das Vermögen eines jeden belasten können. Steuern belasten entweder

  1. Den Zufluss von Vermögen, Beispiele wären hier die Einkommenssteuer oder Körperschaftssteuer,
  2. Den Vermögensbestand, Beispiel wäre die Grundsteuer, oder
  3. Die Verwendung des Vermögens, Beispiele wären Umsatzsteuer oder Verbrauchersteuern.


Es kann gut sein, dass du noch nie merklich Steuern gezahlt hast. Oder du hast bereits Steuern bezahlt, obwohl der Staat eigentlich jemanden anderen mit dieser Steuer belasten wollte. Deswegen schauen wir uns zum Abschluss nochmal genauer an, wie direkte und indirekte Steuern zustande kommen.

Nachdem wir also die Bemessungsgrundlage festgesetzt und den Steuersatz bestimmt haben, muss jetzt folglich jemand diese Steuern zahlen.

Derjenige, der die Steuern an den Fiskus, den Staat, zahlt, nennt man Steuerzahler.

Verkehrssteuern

Zur Erklärung führen wir das Beispiel mit der Bäckerei fort. Du hast dir soeben eine leckere Nussschnecke für 1,19€ gekauft. Auf den Kauf der Nussschnecke erhebt der Staat Verkehrssteuern in Form von, in diesem Falle, der Mehrwertsteuer in Höhe von 19%.

Das bedeutet, der Bäcker kassiert zwar 1,19€ von dir, muss jedoch 19% des Umsatzes, also 19ct an den Staat abgeben. Der Staat ist in diesem Fall der Steuergläubiger, also derjenige, dem die Steuern zufließen.

Steuerdestinatar

Obwohl die Bäckerei die Umsatzsteuer an den Fiskus überweist, bist du derjenige, der die Steuern wirklich trägt. Denn die Bäckerei hat auf ihren angedachten Verkaufspreis von 1€ einfach die Steuer draufgeschlagen. Du bist der sogenannte Steuerdestinatar.

Der Steuerdestinatar ist diejenige Person, die nach dem Willen des Gesetzgebers, die Steuer tragen soll, also du. Da du diese Steuerlast auch tatsächlich trägst, bist du der Steuerträger.

Warum die Unterscheidung zwischen Steuerdestinatar und Steuerträger? In manchen Fällen kann es tatsächlich dazu kommen, dass derjenige, der die Steuer wirtschaftlich gesehen eigentlich tragen soll, tatsächlich die Steuerlast gar nicht trägt. Somit wären Steuerdestinatar und Steuerträger nicht dieselbe Person. Das versucht der Gesetzgeber natürlich zu vermeiden.

Indirekte Steuer

Zurück zu unserem Beispiel. Da du der Steuerdestinatar bist und die Steuerlast wirtschaftlich trägst, jedoch die Bäckerei der Steuerzahler ist, spricht man von einer indirekten Steuer. Bei einer indirekten Steuer fallen also Steuerzahler und Steuerdestinatar auseinander.

Im Gegensatz dazu sind bei direkten Steuern der Steuerzahler und der Steuerdestinatar identisch. Beispiel wären die Einkommens- oder Körperschaftssteuer.

Du wirst mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit ein Leben lang Steuern zahlen. Ein grundlegendes Verständnis von Steuern wird dir also auch ein Leben lang helfen, indem du finanziell geschickter agieren kannst oder oft geführten Steuerdebatten in der Gesellschaft und in der Politik besser verfolgen und einschätzen kannst.